Was unternimmt das Bundesumweltministerium, um die Emissionen des Schiffsverkehrs zu senken?
FAQDer Anteil des Schiffverkehrs an den gesamten Schadstoffemissionen des Verkehrs ist deutschlandweit eher gering. Für die Einhaltung der Grenzwerte von Stickstoffdioxid (NO2) in den Innenstädten ist es entscheidend, dass die Emissionen des Straßenverkehrs gesenkt werden. Dessen ungeachtet unterstützt die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen zur weiteren Minderung der Schadstoffemissionen des Schiffsverkehrs. So wurden für den Bereich der Binnenschifffahrt die EU-Abgasgrenzwerte zum 01. Januar 2020 für alle neu in den Verkehr gebrachten Binnenschiffsmotoren noch einmal deutlich verschärft. Dadurch wird in der Regel der Einsatz von Abgasnachbehandlungsanlagen, wie etwa Partikelfiltern oder Systemen zur Minderung von Stickstoffoxidemissionen (NOx), notwendig. So konnten die Schadstoffemissionen gegenüber älteren Maschinen deutlich reduziert werden.
Der Austausch aller Motoren in der Flotte dauert lange, denn das durchschnittliche Alter von Binnenschiffsmotoren beträgt über 20 Jahre. Daher ergreift die Bundesregierung weitere Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffemissionen im Binnenschiffverkehr, die schneller greifen. Dazu gehören:
- Pilotprojekte zur Verbreitung der Landstromversorgung für in Häfen liegende Schiffe, sodass die Dieselmotoren während der Liegezeit abgeschaltet werden können.
- Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums zur nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen: Dieses Programm fördert die Aus- und Umrüstung mit emissionsfreien und emissionsarmen Binnenschiffsantrieben sowie die Nachrüstung von Abgasnachbehandlungssystemen. Seit dem Inkrafttreten des weiterentwickelten Förderprogramms zum 01. Juli 2021 wurden insgesamt 71 emissionsfreie und 21 emissionsarme Binnenschiffsantriebe gefördert.
Und auch für die Seeschifffahrt wurden die gesetzlichen Umweltschutzbestimmungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dies betrifft zum Beispiel den Schwefelgehalt im Treibstoff sowie die Einrichtung sogenannter Schwefel-Emissionskontrollgebiete (SECA) und Stickstoff-Emissionskontrollgebiete in Nord- und Ostsee (NECA), die auch mit dem Einsatz von Reduzierungsmaßnahmen von Stickstoffoxid einhergehen. Dem Umwelt- und Gesundheitsschutz wurde also auch hier bereits verstärkt Rechnung getragen. Langfristig sollen in Schiffsmotoren zunehmend treibhausgasneutrale Kraftstoffe zum Einsatz kommen, damit auch der Seeverkehr einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Diesel und Luftreinhaltung
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