Baustaatssekretär Gunther Adler hat die Schaffung bezahlbaren Wohnraums als Gemeinschaftsaufgabe bezeichnet. "Wir brauchen mehr Investitionen, vor allem im bezahlbaren Mietsegment. Nur das kann den Mietwohnungsmarkt auf Dauer entspannen. Bund, Länder und Kommunen sind hier gemeinsam mit Unternehmen und Investoren in der Verantwortung. Diese sollten wir auch gemeinsam wahrnehmen", sagte er in seiner Rede auf dem 13. Mitteldeutschen Immobilienkongress in Leipzig. Er verwies auf das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen, das unter Leitung von Ministerin Hendricks im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden war.
Besondere Bedeutung bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums komme der Immobilienwirtschaft zu. Diese verzeichne seit mehreren Jahren eine erfreulich dynamische Entwicklung. Der Neubau hinke der Nachfrage jedoch hinterher. Die Folge seien mancherorts stark steigende Wohnkosten, die gerade einkommensschwächere Mieter belasten. Lobend hob Adler hervor, dass sich die Wohnungsbautätigkeit seit ihrem Tiefpunkt 2009 wieder auf Wachstumskurs befinde. So seien 2013 rund 215.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden und auch im vergangenen Jahr sei die Zahl der Baugenehmigungen im ersten halben Jahr um knapp zehn Prozent gestiegen. Prognosen des Bundesinstituts für Bauwesen und Raumordnung gehen von einem Bedarf von jährlich 250.000 Wohnungen in den nächsten Jahren aus.
Zugleich verwies Adler auf die Bedeutung der Stadtentwicklungspolitik. "Uns liegt am Herzen, wie und in welcher Umgebung die Menschen leben. Deshalb unterstützen wir die Städte und Gemeinden beim demografischen, sozialen und ökonomischen Wandel sowie beim Klimaschutz", betonte Adler und verwies auf die zusätzlich bereit gestellten Mittel bei der Städtebauförderung. Die Bundesmittel zur Städtebauförderung waren 2014 von 455 Millionen auf 700 Millionen Euro aufgestockt worden. Hiermit würden auch die Regionen unterstützt, die von Leerständen betroffen sind.