Wie haben sich PFAS-Belastungen in den letzten Jahren entwickelt?
FAQAuswertungen der Umweltprobenbank des Bundes belegen, dass die Belastung junger Erwachsener mit bestimmten geregelten PFAS (siehe Abschnitt "Wie wurden PFAS bislang reguliert?") in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen hat: Für PFOS und PFOA waren die Belastungen im Jahr 1986 am höchsten. Heute liegen sie für PFOS bei rund zehn Prozent und für PFOA bei rund 30 Prozent der damaligen Werte. Für PFNA wurde 1989 die höchste Belastung gemessen. Aktuell werden nur noch rund 30 Prozent der damaligen Konzentrationen festgestellt. Ähnliches gilt für PFHxS: Im Vergleich zur höchsten mittleren Belastung im Jahr 2001 liegen die Werte heute nur noch bei rund 30 Prozent. Bei ungeregelten, noch nicht umfassend oder erst seit kurzem geregelten PFAS ist dieser Trend dagegen bisher nicht zu beobachten.
Umweltprobenbank des Bundes (externe Webseite)
Zwischen 2014 und 2017 untersuchte das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen der fünften Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES V), wie stark Kinder und Jugendliche in Deutschland durch Umwelteinflüsse belastet sind. In GerES V wurden zwölf per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFAS) in Blut bestimmt. Es wurde eine allgemeine Belastung auch von Kindern und Jugendlichen festgestellt, wobei diese zu einem großen Teil mit mehreren PFAS gleichzeitig belastet waren.
Nachdem in GerES IV (2003–2006) und GerES V 2014–2017 ausschließlich Kinder und Jugendliche untersucht wurden, stehen in GerES VI (2023-2024) die Erwachsenen im Alter von 18–79 Jahren im Fokus. Für die erwachsene Bevölkerung in Deutschland werden mit GerES VI zum ersten Mal die Belastungen mit PFAS gemessen.
Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (externe Webseite)
EU-weite Untersuchungen von Jugendlichen zwischen 2016 und 2022 im Rahmen der Forschungsinitiative HBM4EU zeigten, dass die gemessenen Gehalte im Blut für die im Menschen am häufigsten gefundenen PFAS in einer Höhe lagen, in der gesundheitliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Die im Jahr 2025 anlaufende Studie ALISE (Aligned Study for Environmental Health) bildet den deutschen Beitrag zum EU-Forschungsprojekt PARC und untersucht die Belastung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland mit Schadstoffen aus der Umwelt. Zum Untersuchungsspektrum gehören auch einige PFAS. Damit werden voraussichtlich im Jahr 2026 aktuelle Daten für Kinder und Jugendliche vorliegen.
Der Daten- und Erkenntnisstand zur Belastung der Bevölkerung mit PFAS muss laufend aktualisiert werden, um zu neuen Erkenntnissen zu den gesundheitlichen Wirkungen dieser Stoffe zu gelangen und Maßnahmen treffen zu können, die helfen, den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu verbessern.
ALISE (externe Webseite)
PARC (externe Webseite)
HBM4EU (externe Webseite, Englisch)
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)
Stand: