Auftaktveranstaltung "Zuwanderung gewollt?"
(Grainau | 22. und 23.01.2016)
Die Vielfalt der Kulturen nimmt zu – gewollt und ungewollt. Wie können Kommunen damit umgehen und Vielfalt als Chance vermitteln? Wie wird eine Willkommenskultur geschaffen, durch die neue BewohnerInnen im Alpenraum aufgenommen und integriert werden, aber auch die Interessen der einheimischen Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden?
Vertreterinnen und Vertreter alpiner Gemeinden aus Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien diskutierten am 22. und 23. Januar 2016 im Kurhaus Grainau (D) die Facetten der Zu- und Abwanderung im Alpenraum:
- Wohlstandsmigration
- Leben in Abwanderungsgebieten
- Gelebte Willkommenskultur
- Zuwanderung von Flüchtlingen im ländlichen Raum.
Je nach Region im Alpenraum sind die Kommunen von verschiedenen Aspekten der Zu- und/oder Abwanderung betroffen. Die Anforderungen an sie sind in diesem Bereich sehr hoch. Besonders aktuell ist das Thema durch die aktuelle Flüchtlingszuwanderung in den ländlichen Raum geworden.
Die Veranstaltung war der Auftakt des vom Bundesumweltministerium im Rahmen des deutschen Vorsitzes in den Gremien der Alpenkonvention geförderten Projekts des Gemeindenetzwerks "Zusammen.Leben in den Alpen". Im Projekt werden Lösungsansätze gesucht, die aufzeigen, wie Kommunen das Zusammenleben der Kulturen und die Identifikation mit dem besonderen Lebensraum Alpen unterstützen und gestalten können, ohne dabei die Interessen der einheimischen Bevölkerung zu vernachlässigen.
Der Erfahrungsaustausch der alpinen Kommunen wird im Lauf des Jahres 2016 fortgesetzt. Die Ergebnisse des Projektes werden im Rahmen der Alpenwoche am 14. Oktober 2016 in Grassau präsentiert werden. Die mit Bericht von Bundesministerin Barbara Hendricks vorgestellten Maßnahmen zur Förderung bezahlbaren Wohnraums wurden unmittelbar in den Erfahrungsaustausch der alpinen Gemeinden eingespeist.
Allianz in den Alpen
Das Gemeindenetzwerk "Allianz in den Alpen" ist ein Zusammenschluss von Gemeinden und Regionen aus sieben Staaten des Alpenraums. Es besteht seit 1997 und hat gegenwärtig 317 Mitgliedsgemeinden: 53 in Deutschland, 64 in Frankreich, 66 in Italien, drei in Liechtenstein, 73 in Österreich, 54 in der Schweiz und vier in Slowenien.
"Austauschen – Anpacken – Umsetzen" ist der Leitgedanke des Gemeindenetzwerks. Grenzübergreifende Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch sind hierbei wesentliche Instrumente. Seit 2012 führt die deutsche Gemeinde Übersee den Vorsitz des Gemeindenetzwerks, deren Bürgermeister Marc Nitschke ist 1. Vorsitzender.