"Für Industriestaaten und Entwicklungsländer wird es künftig darauf ankommen, die Nutzung der Bioenergie mit effizienteren und umweltgerechteren Verfahren voranzubringen. Das gilt vom Anbau bis zur energetischen Verwertung in Form von Strom, Wärme und Kraftstoffen", sagte heute Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zur Eröffnung der "15 Europäische Biomassekonferenz" in Berlin. Vom 7. bis zum 11. Mai werden mehr als 1.400 Teilnehmer aus rund 80 Staaten über die Chancen und Risiken der Bioenergienutzung diskutieren.
Derzeit werden weltweit rund 11 Prozent des Primärenergiebedarfs aus Biomasse gedeckt. In der Europäischen Union soll der Anteil der Bioenergie am Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2010 auf acht Prozent steigen. Die Bundesregierung arbeitet deshalb an einem Nationalen Biomasse-Aktionsplan, um aufzuzeigen, wie diese anspruchsvollen Ziele in Deutschland erreicht werden können.
Gabriel betonte, dass bei der anstehenden Novelle zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz und bei der Ausgestaltung des Wärmegesetzes der effiziente und nachhaltige Ausbau der Bioenergienutzung eine zentrale Rolle spielt. "Die Bioenergie ist vielseitig und hat riesige Potenziale im Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereich. Das müssen wir noch besser nutzen", sagte Gabriel.
"Bioenergie ist erneuerbar, aber wir müssen sie verantwortungsvoll ausbauen", sagte Gabriel und nahm damit die Sorge vieler Akteure auf. Durch den Ausbau der Bioenergie können sich unerwünschte Nutzungskonflikte ergeben. Diese können bei der Nahrungsversorgung, bei der stofflichen Nutzung und auch innerhalb der energetischen Nutzung bei der Verteilung der Biomasse auf die drei Nutzungspfade Wärme, Strom und Kraftstoffe auftreten. Deshalb werden derzeit sowohl auf nationaler Ebene, aber auch auf Ebene der G8-Staaten Kriterien zur nachhaltigen Nutzung der Bioenergie erarbeitet.