Gibt es Maßnahmen zur Vermeidung des Eintrags kontaminierter Wässer ins Meer und zur Verringerung des Anfalls kontaminierter Wässer?

FAQ

Seit dem Jahr 2015 sind keine größeren Leckagen aus den Tanks und Kontaminationsverschleppung durch Regenwasser aufgetreten.

Das Grundwasser-Absperrbauwerk ("Sea-side Impermeable Wall") wurde als wasserundurchlässige Barriere direkt vor den Kühlwassereinlaufbauwerken und vor dem Kühlwasserauslauf der Blöcke 1 bis 4 im Oktober 2015 fertiggestellt. Es besteht aus 594 Stahlrohren (Durchmesser circa 1,1 Meter (m), 30 m lang), die circa 20 m tief in den Meeresboden eingerammt wurden. Die Gesamtlänge des Absperrbauwerks beträgt 780 m, von denen sich fast 520 m im Kühlwassereinlaufbereich und circa 265 m im offenen Meer vor dem Kühlwasserauslauf befinden. Nach Veröffentlichungen von Tokyo Electric Power Company Holdings, Inc. (TEPCO) konnte durch das Absperrbauwerk eine Reduzierung der Aktivitätskonzentration innerhalb des Hafenbereichs erzielt werden.

Um den Anfall kontaminierter Wässer zu verringern, wurden verschiedene Maßnahmen vorgenommen:

  • Inbetriebnahme von Grundwasserpumpen ("Groundwater Bypass", 12 Pumpen), die sich auf dem Hügel befinden. Nach der Untersuchung auf Kontaminationen und gegebenenfalls Reinigung wird dieses Grundwasser in das Meer eingeleitet.
  • Inbetriebnahme der "Subdrains" (41 Pumpen), bei welchen es sich um die Grundwasserpumpen in unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden der Blöcke 1 bis 4 handelt. Nach der Reinigung und dem Freimessen kann das gereinigte Grundwasser ins Meer verklappt werden
  • Inbetriebnahme "Groundwater drain" (5 Pumpen), das heißt die Pumpen zwischen "Eiswall" und Grundwasser-Absperrbauwerk im Meer. Abgepumptes Grundwasser sollte ebenfalls ins Meer eingeleitet werden, aber da dieses Wasser höhere Kontaminationen aufweist, wurde es den Anlagen zur Aufbereitung und Lagerung kontaminierter Wässer zugeführt. Nach einer Modifikation wird das abgepumpte Grundwasser derzeit direkt in das Untergeschoss eines Maschinenhauses eingeleitet und gelangt von dort aus in die Aufbereitungsanlagen.
  • Inbetriebnahme des Eiswalls ("Frozen Soil Wall" oder "Land-side Impermeable Wall") um die Gebäude der Blöcke 1 bis 4 herum. Nach Angaben von TEPCO ist das Einfrieren erfolgreich (teilweise wurden mehrfach Zementmischungen und/oder Wasserglas (Alkalisilikate, die durch Ausbildung wasserunlöslicher Kieselsäure im Erdreich erstarren) in den Boden injiziert, um das Einfrieren zu ermöglichen). Daten zum Eiswall: 1.568 Gefrierrohre, Länge des Eiswalls circa 1.500 m, Tiefe circa 30 m, Gefrierlösung (Salzlauge aus Kalziumchlorid) circa -30 Grad Celsius (°C).

Der Grundwasserzutritt in die Gebäude der Blöcke 1 bis 4 wurde durch Inbetriebnahme der "Subdrain"- und "Groundwater Drain"-Pumpen verringert, wie Auswertungen von TEPCO zeigten. Zusammen mit der vollständigen Inbetriebnahme des Eiswalls im März 2018 konnten die eindringenden Grund- und Regenwassermengen verringert werden (im japanischen Geschäftsjahr (fiscal year – FY; 01. April bis 31. März) 2015 drangen im Mittel 270 m³/Tag ein; FY 2016 200 m³/Tag, im FY 2017 140 m³/Tag, im FY 2018 100 m³/Tag und im FY 2019 140 m³/Tag). Diese Menge ist jedoch abhängig von Regenfällen. Es ist vorgesehen, die eindringenden Grund- und Regenwassermengen weiter zu verringern. Im Jahr 2020 wurde das Ziel, dass weniger als 150 m³/Tag anfallen sollten, erreicht und Zielvorgabe für 2025 ist ein Wert unterhalb von 100 m³/Tag.

Im Mai 2020 wurde damit begonnen, den Regenwassereintrag in das Maschinenhaus von Block 3 durch den Aufbau eines Wetterschutzes und Auftragen eines wasserdichten Anstrichs zu unterdrücken. Zuvor waren die auf dem Dach befindlichen Trümmer-teile entfernt worden. Der Wetterschutz für das Dach und die Seiten sollte im September des Jahres 2020 fertig gestellt sein.

Stand:

https://www.bundesumweltministerium.de/FA1526

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