Was bedeutet die Umweltkatastrophe für den bereits laufenden und noch geplanten Ausbau der Oder?
FAQNeben der Ermittlung der Ursachen hat jetzt vor allem die Regeneration der Oder Priorität. Ausbaumaßnahmen an der Oder stehen aus Sicht des Bundesumweltministeriums einer erfolgreichen Regeneration entgegen. So ist beispielsweise bei einer Vertiefung der Oder-Fahrrinne damit zu rechnen, dass in Zeiten von Niedrigwasser die Oder-Pegel noch stärker fallen würden und Nebengewässer vom Hauptstrom getrennt werden. Im Fall einer Umweltkatastrophe könnten unter anderem Fische keine sicheren Refugien mehr aufsuchen und würden zugrunde gehen, was die Wiederbesiedlung erschwert.
Die polnische Seite hat seit März 2022 die Oder auf ihrer Seite kontinuierlich ausgebaut. Sie beruft sich auf das deutsch-polnische Abkommen zum Oderausbau von 2015. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums scheint es wichtig, die Erkenntnisse der Umweltkatastrophe von 2022 ebenfalls bei der Abwägung zum Oderausbau zu berücksichtigen. In Polen sind weitere Baumaßnahmen geplant. Allerdings hatten Klagen von deutschen und polnischen Umweltverbänden vor einem polnischen Gericht Erfolg und Polen muss die Umweltverträglichkeitsprüfung für den gesamten Ausbau auf seine Seite neu durchführen.
Auf deutscher Seite sind aufgrund des Abkommens ebenfalls Maßnahmen vorgesehen. Zurzeit läuft die strategische Umweltprüfung zur Stromregelungskonzeption für die Oder bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Fischsterben in der Oder
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