Wie analysiert und erkennt Deutschland, ob es Entwicklungen gibt, die gesundheitlich relevant für Menschen in Deutschland sein könnten?
FAQEinerseits sind Prognosen, inwieweit deutsches Staatsgebiet bei Angriffen auf ein Atomkraftwerk (AKW) in der Ukraine betroffen sein könnte, mit sehr hohen Unsicherheiten behaftet, da AKWs in der Geschichte bisher noch nie angegriffen wurden.
Andererseits verfügt Deutschland seit vielen Jahren über Instrumente zur Bewertung einer radiologischen Lage, beispielsweise das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS, das beim Bundesamt für Strahlenschutz betrieben wird. Im Alltag liefern die circa 1700 Messsonden zur Ortsdosisleistungsmessung und weitere Messnetze laufend Daten über die Radioaktivität in der Umwelt.
In einer radiologischen Lage kann dieses System in den Intensivbetrieb versetzt werden und somit quasi in Echtzeit eine Erhöhung der Radioaktivität in der Atmosphäre signalisieren. Hierauf können dann weitere Messungen und ggf. Schutzmaßnahmen aufbauen.
Darüber hinaus stehen wir im Austausch mit Partnerstaaten wie zum Beispiel Finnland, die über ähnliche Messnetze verfügen und uns ihre Messdaten zur Verfügung stellen. Hinzu kommt ein internationales Informationssystem der IAEO.
Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben.
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Situation in der Ukraine
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