Nationale Klimaziele: Ambitionen zahlen sich laut OECD-Studie aus

11.06.2025
Luftbild von Tiergarten in Berlin aus Richtung Siegessäule
In Klimaschutz zu investieren, rechnet sich für Volkswirtschaften deutlich. Darauf zu verzichten, setzt dagegen Wirtschaftswachstum aufs Spiel. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von OECD und UNDP.

In Klimaschutz zu investieren, rechnet sich für Volkswirtschaften deutlich. Darauf zu verzichten, setzt dagegen Wirtschaftswachstum aufs Spiel. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) auf einer internationalen Konferenz der Bundesregierung zu nationalen Klimazielen in Berlin vorgestellt hat. Die Konferenz, die vom 11. bis 13. Juni stattfindet, wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gemeinsam mit dem UNDP, der NDC-Partnerschaft und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisiert. Vertreterinnen und Vertreter aus 40 Staaten beraten dort, wie man gemeinsam hohe Ziele in der Klimapolitik erreicht und die Umsetzung von ambitioniertem Klimaschutz beschleunigt werden kann.

Klima-Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Die Studie von OECD und UNDP zeigt: Nicht Klimaschutz gefährdet unseren Wohlstand, sondern zu wenig Klimaschutz. Das sind wichtige ökonomische Argumente für alle Staaten, die gerade weltweit an neuen Klimaplänen arbeiten. Dieses Jahr müssen alle Staaten ihre nationalen Klimabeiträge für die Zeit bis 2035 vorlegen. Wir wollen mit dieser Konferenz dazu beitragen, dass diese Beiträge so ambitioniert wie möglich ausfallen, denn bislang ist die Summe aller nationalen Klimapolitiken noch nicht ausreichend. Internationale Zusammenarbeit kann einen wichtigen Beitrag leisten, gemeinsam mehr für die Begrenzung des Klimawandels zu tun."

Die Studie der OECD geht von zwei unterschiedlichen Szenarien aus. Im ersten Szenario bliebe das Engagement für den Klimaschutz auf dem heutigen Niveau. Das zweite Szenario rechnet dagegen mit umfassenden Maßnahmepaketen für mehr Klimaschutz, mit denen die globalen Emissionen zwischen 2022 und 2040 um 34 Prozent reduziert werden und die Ziele des Pariser Abkommens bis zum Ende des Jahrhunderts noch zu erreichen sind. In diesem Szenario dürfte die globale Wirtschaft mit einem stabilen Wachstum rechnen, globale Investitionen in saubere Energietechnologien würden etwa bis 2030 rund 3,1 Billionen US-Dollar betragen. Laut OECD und UNDP würden insbesondere Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen profitieren.

Auf lange Sicht zahlt sich ambitionierter Klimaschutz im Vergleich noch deutlicher aus, vor allem wenn auch die hierdurch vermiedenen Schäden der Klimakrise einberechnet werden. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt könnte bis 2050 um bis zu drei Prozent über dem Niveau liegen, das bis dahin im Status-Quo Szenario erreicht werden könnte. Die Studie unterstreicht auch die Bedeutung verlässlicher klimapolitischer Rahmenbedingungen: Unsicherheit und unklare Politiken verzögern die benötigten Investitionen und könnten so das globale BIP bis 2030 um 0,75 Prozent reduzieren.

Aufbauend auf dem Weltklimaabkommen von Paris, das dieses Jahr zehnjähriges Bestehen feiert, sind im Jahr 2025 alle Vertragsstaaten dazu aufgerufen neue und ambitioniertere Klimaschutzbeiträge (NDCs) zu erarbeiten. Die rund 300 internationalen und nationalen Teilnehmende der NDC-Konferenz in Berlin werden diskutieren, wie die Umsetzung von ambitioniertem Klimaschutz beschleunigt werden kann.

Mit der NDC-Konferenz bietet die Bundesregierung international ein einmaliges Format zum strukturierten Erfahrungsaustausch von Regierungsvertreterinnen und -vertretern sowie Akteuren der Zivilgesellschaft, Finanzwirtschaft und internationalen Organisationen. Dabei sollen vor allem auch Ansätze und Bedarfe für erfolgreichen Klimaschutz diskutiert werden, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Konferenz dient auch der Vorbereitung auf die diesjährige Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien. Am Freitag, den 13. Juni wird die brasilianische CEO der kommenden Weltklimakonferenz COP30, Ana Toni, auf der Konferenz sprechen.

11.06.2025 | Pressemitteilung Nr. 036/25 | Klimaschutz
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11354
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