Bioabfälle
In Deutschland beträgt der Anteil der Bioabfälle im Siedlungsabfallaufkommen etwa 30 bis 40 Prozent. Getrennt gesammelte Bioabfälle können in Biogasanlagen vergoren und das gewonnene Biogas für die Verstromung, zur Wärmenutzung oder als Treibstoff eingesetzt werden. Mit der Kompostierung von getrennt gesammelten Bioabfällen können die daraus hergestellten Komposte als Düngemittel oder Bodenverbesserer verwendet werden, womit mineralische Düngemittel und Torf ersetzt und die Humusbilanz der Böden verbessert wird. Die Bioabfallverwertung leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Ressourcenschutz durch nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen.
Um die Bioabfälle verwerten zu können gibt es in vielen Gemeinden die "Biotonne", in der Pflanzenabfälle und Essensreste getrennt gesammelt werden. Welche Bioabfälle im Rahmen der getrennten Sammlung in der Biotonne entsorgt werden dürfen, kann auf der Seite "Das gehört in die Biotonne" eingesehen werden. Hinweis: Eine verbindliche Festlegung der Bioabfälle, die in der Biotonne vor Ort gesammelt werden, trifft der lokale öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger.
Trotz der seit 2015 verpflichtenden Getrenntsammlung, werden immer noch erhebliche Mengen an Bioabfall in der Restabfalltonne entsorgt und gehen somit einer hochwertigen Verwertung verloren. Die getrennt gesammelten Bioabfälle weisen zudem oftmals noch hohe Verunreinigungen mit Fremdstoffen auf.
Um die getrennte Sammlung weiter zu stärken hat das UBA im Auftrag des BMUKN ein Forschungsvorhaben zur "Untersuchung der Wirksamkeit von Abfallberatung, Kontroll- und Sanktionsmechanismen und anderen Maßnahmen zur Erhöhung von Menge, Anteil und Sortenreinheit getrennt erfasster Bioabfälle in verschiedenen Siedlungsstrukturen" durchgeführt.
Des Weiteren ist aus den Ergebnissen des Forschungsvorhabens ein Leitfaden entwickelt worden. Der Leitfaden "Maßnahmen zur Erhöhung von Menge und Sortenreinheit getrennt gesammelter Bioabfälle" kann öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger und Abfallwirtschaftsbetriebe sowie sonstige Institutionen und interessierte Personen bei der Umsetzung und Verbesserung der getrennten Sammlung von Bioabfällen unterstützen.
Im Jahr 2012 wurde erstmalig der ökologische Nutzen der bodenbezogenen Verwertung von Bioabfällen mittels Ökobilanz untersucht.
Durch das getrennte Sammeln von Bioabfällen in einer separaten Tonne liegt der Schadstoffgehalt von Bioabfallkomposten um 95 Prozent unter den Schadstoffgehalten von Komposten, die aus vermischtem Hausmüll hergestellt wurden.
Bei richtigem Umgang mit der Biotonne kommt es selbst im Sommer nicht zu Geruchsbelästigung oder Fliegen- beziehungsweise Madenbefall. Auch die Müllwerker sind durch die Bioabfälle keinen höheren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.