Umwelt- und Klimaschutz verzeichneten 2023 weiter einen Aufwärtstrend in der deutschen Wirtschaft. Bei den Umweltschutzinvestitionen des produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) (17,8 Milliarden Euro) wie auch dem Umsatz mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungssektor (119,7 Milliarden Euro) und den "Green Jobs" (405.300) registriert das Statistische Bundesamt Zuwächse.
Investitionen der Industrie sowie Güter und Leistungen des produzierenden und Dienstleistungsgewerbes für den Umweltschutz stellen für Politik und Verwaltung Indikatoren zum Stand und Fortschritt einzelner Wirtschaftszweige bei der Umstellung ihrer Produktionsprozesse auf nachhaltigere Verfahren und die Ausrichtung von Angeboten auf Bedarfe zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen dar. Beschäftigtenzahlen für "Green Jobs", also Beschäftigte (gemessen in Vollzeitäquivalenten), die Güter und Leistungen für den Umweltschutz herstellten und erbrachten, runden das Bild ab. Letztgenannte sind 2023 noch einmal um rund 30.000 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Investitionen in den Umweltschutz stellen einmalige Aufwendungen dar, die in die Beschaffung von Sachanlagen oder immateriellen Vermögensgegenständen fließen. Sie dienen ausschließlich oder überwiegend der Verringerung, Vermeidung oder Beseitigung von Emissionen in die Umwelt oder fördern eine Schonung von Ressourcen. Innerhalb des produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) bilden die Unternehmen der Wasserwirtschaft (Wasserver- und Abwasserentsorgung), sowie die Abfallentsorgsunternehmen und solche, die sich auf die Beseitigung von Umweltverschmutzungen konzentrieren, mit knapp 38 Prozent des Anteils am Gesamtvolumen die Hauptinvestoren. Die Energieversorgung und das verarbeitende Gewerbe folgen mit jeweils knapp 30 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Über 95 Prozent der Investitionen erfolgt in den Erwerb von Sachanlagen (17,2 Milliarden Euro). Solche können Anlagen zur mechanischen, chemischen oder biologischen Behandlung von Abfällen und Abwässern, Schalldämmungen , Einrichtungen zum Lärm- und Erschütterungsschutz, Abgasreinigungskomponenten aber auch Investitionen in die Rekultivierung oder Renaturierung bis hin zum klassischen Elektrofahrzeug innerhalb eines Fuhrparks oder der Errichtung von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie sein. Betrachtet man das produzierende Gewerbe und seine Investitionen in Sachanlagen, so wird erkennbar, dass allein 44 Prozent in den Klimaschutz fließen. 27 Prozent entfallen auf die Optimierung der Abwasserwirtschaft. Im Volumen eher untergeordnet ist die Bedienung von Zwecken des Arten- und Landschaftsschutzes, die Sanierung von Böden oder der Lärm- und Erschütterungsschutz. Nachlesen lassen sich die Zahlen für jeden einzelnen Wirtschaftszweig (auf Abteilungsebene).
Europaweit einheitliche Zuordnungen erfolgen auch für die einzelnen Güter und Leistungen, die im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungssektor auf den Markt gebracht werden. Den größten Teil des Umsatzes von 119,7 Milliarden Euro haben 2023 mit 59 Prozent (71 Milliarden Euro) erneut Güter und Leistungen im Bereich des Klimaschutzes für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz gebildet und leisteten einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Transformation der Wirtschaft (beispielsweise Photovoltaik, Onshore-Windkraft, Wärmedämmung an Gebäuden, energieeffiziente Antriebs- und Steuerungstechnik jenseits der Elektromobilität). Das waren im Bereich Klimaschutz noch einmal 15 Prozent mehr als 2022. Weitere 19 Prozent (23 Milliarden Euro) entfielen auf Güter und Leistungen zur Minderung der Luftverschmutzung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausbau der Elektromobilität in Form von Fahrzeugen und Ladeinfrastrukturen, und neun Prozent (11 Milliarden Euro) auf solche zur Reinigung und Behandlung von Abwässern und Klärschlämmen, insbesondere solche zur Erneuerung von Kanalnetzen.
Weiter aufgeschlüsselte Zahlen stellt das Statistische Bundesamt auf seiner Homepage bereit. Der öffentliche Sektor sowie die privaten Haushalte sind darin nicht erfasst.