Der Weltchemikalienrat (ISPCWP)
Der Weltchemikalienrat ISPCWP (Intergovernmental Science-Policy Panel on Chemicals, Waste and Pollution) ist ein zwischenstaatliches Wissenschafts-Politik-Gremium. Er wurde am 20. Juni 2025 auf einer zwischenstaatlichen Konferenz in Punta del Este, Uruguay gegründet. ISPCWP hat die Aufgabe, die Politik zum Thema Chemikalien, Abfälle und Umweltverschmutzung wissenschaftlich zu beraten.
Mit dem ISPCWP wurde neben dem bereits etablierten IPCC (Weltklimarat) und IPBES (Weltbiodiversitätsrat) die dritte wissenschafts-politische Säule zur Bekämpfung der "dreifachen planetaren Umweltkrise" Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung geschaffen.
Der Rat sammelt weltweit wissenschaftliche Daten, analysiert diese und zeigt politische Handlungsmöglichkeiten auf, führt selbst jedoch keine eigenen Forschungsarbeiten durch. Mit seiner Arbeit wird der neue Rat auch die Umsetzung des "Global Framework on Chemicals" (GFC) unterstützen, das 2023 auf der Weltchemikalienkonferenz in Bonn unter deutscher Präsidentschaft beschlossen wurde.
Die nächsten Schritte für das ISPCWP umfassen die Vorbereitung der ersten Plenarsitzung, auf der insbesondere die Verfahrensregeln festgelegt werden, sowie der Prozess zur Erstellung des Arbeitsprogrammes, der Umgang mit Interessenskonflikten und der Prozess zur Erstellung und Freigabe der Berichte des ISPCWP behandelt werden.
Historie/Hintergrund:
Verschmutzungen mit Chemikalien sind oft grenzüberschreitend, und nationale und/oder europäische Maßnahmen sind nicht ausreichend, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt in Deutschland und auch weltweit zu schützen. Global bedarf es einer besseren Politikberatung durch die Wissenschaft im Bereich Chemikalien, Abfälle und Umweltverschmutzung. Deshalb hat die fünfte UN-Umweltversammlung (UNEA5) im Februar 2022 eine Resolution zur Einrichtung eines "Science-Policy Panel to contribute further to the sound management of chemicals and waste and to prevent pollution" verabschiedet.
UNEA5 hatte dazu eine offene Verhandlungsgruppe (Open-Ended-Working Group – OEWG) eingerichtet, in der bis Juni 2025 die Architektur, das heißt Aufgaben, Organisation und Arbeitsweise für den Weltchemikalienrat erarbeitet wurden. Die Ergebnisse der OEWG wurden bei der zwischenstaatlichen Sitzung in Uruguay finalisiert und der Weltchemikalienrat endgültig eingerichtet.
Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie gern den deutschen nationalen Focal Point unter NFP-Weltchemikalienrat[at]bmukn.bund.de