Verhandlungen um ein globales Plastikabkommen enttäuschen

15.08.2025
Plastik treibt im Meer
Eine weitere Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen gegen die Vermüllung der Umwelt mit Plastik ging ohne Ergebnis zu Ende. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth, der die deutsche Delegation anführte, äußerte sich enttäuscht.

Eine weitere Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen gegen die Vermüllung der Umwelt – einschließlich der Meere – mit Plastik ging ohne Ergebnis zu Ende. Bei den Verhandlungen mit 170 Staaten in Genf trat Deutschland für ein globales Plastikabkommen ein, damit weltweit weniger Plastikmüll entsteht und mehr recycelt wird. Die deutsche Delegation führte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth an. Er äußerte sich zum Abschluss über den schwierigen Verhandlungsprozess:

"Genf hat nicht das Abkommen gebracht, das wir brauchen, um Plastikverschmutzung weltweit einzudämmen. Das ist enttäuschend. Ich hätte mir mehr gewünscht, und mehr wäre möglich gewesen. Die unterschiedlichen Interessen liegen aber noch immer weit auseinander. Das erschwert die nötige Einigung.

Am einen Ende des Spektrums sind die kleinen Inselstaaten, die mit immenser Plastikverschmutzung an den Küsten und in den Meeren konfrontiert sind ohne selbst wesentlich zur Verschmutzung beizutragen, am anderen Ende diejenigen Länder, deren Wirtschaft von Erdöl oder den Ausgangsprodukten für Plastik dominiert wird.

Alle Staaten haben hart daran gearbeitet, die Gegensätze zu überwinden, um ein gemeinsames Abkommen zu erreichen. Augenscheinlich braucht es mehr Zeit, um zum Ziel zu gelangen. Daher lohnt es sich, weiter zu verhandeln. Deutschland und seine Partner in der EU werden weiterhin alles dafür tun und Brücken bauen, damit wir in einer finalen Runde wirklich zum Abschluss kommen.

Die Staatenvertreter haben das gemeinsame Verständnis, dass wir ein globales Problem auch auf dieser Ebene lösen müssen. Dafür brauchen wir mehr Zeit. Und vor allem muss der Verhandlungsprozess besser organisiert werden als dies in Busan und in Genf der Fall war."

Das geplante UN-Plastikabkommen behandelt: Reduzieren von Plastikmüll, Mikroplastik in der Natur, Nicht-toxische Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe

Hintergrund

Die Weltmeere sind überflutet mit Plastik. Die Plastikmüllflut überlastet die Ökosysteme, nicht nur der Meere, sondern auch der Umwelt. Die globale Krise der Plastikvermüllung kann nur gemeinsam in der Weltgemeinschaft gelöst werden. Dafür verhandeln rund 170 Staaten unter dem Dach der Vereinten Nationen. Auch UN-Einrichtungen und internationale Organisationen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Akteure des Privatsektors und Hochschulen nehmen teil. Ziel der Konferenz ist es, dass sich die Weltgemeinschaft auf einen finalen Vertragstext für ein globales Plastikabkommen einigt. Einige Aspekte werden dabei voraussichtlich als Rahmenvereinbarungen formuliert sein, die über die nächsten Jahre mit konkreten Regelungen ausgefüllt werden. Das Abkommen würde erstmals alle Staaten binden, die Vermüllung von Meeren und Umwelt zu beenden. Es schafft damit die Grundlagen für eine gesunde und saubere Umwelt, für uns und die kommenden Generationen.

15.08.2025 | Meldung Kreislaufwirtschaft

Weitere Informationen

https://www.bundesumweltministerium.de/ME11440

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