Deutschland und Luxemburg fördern gemeinsam die Transformation des internationalen Finanzsektors

13.11.2025
Illustration der Welt und ihrer Kontinente, die mit Efeu überzogen sind.
Im Rahmen der COP30 initiiert Deutschland zusammen mit Luxemburg einen Fonds, um Zentral- und Geschäftsbanken sowie Finanzaufsichtsbehörden in Entwicklungs- und Schwellenländern auf dem Weg der Klimatransformation zu stärken.

Finanzmärkte spielen eine wichtige Rolle bei der Transformation hin zur Klimaneutralität. Die Nachfrage nach Beratung für Green Finance-Produkte, -Regulierung und -Finanzierung steigt stetig an. Im Rahmen der COP30 initiiert Deutschland zusammen mit Luxemburg deshalb einen gemeinsamen Fonds, um Zentral- und Geschäftsbanken sowie Finanzaufsichtsbehörden in Entwicklungs- und Schwellenländern auf dem Weg der Klimatransformation zu befähigen. Mit insgesamt 32 Millionen Euro wird ein systemischer Beitrag zur Stabilität und Transformation der Finanzsektoren in den Partnerländern im Globalen Süden, wie Beispiel Kenia oder Armenien, geleistet. Das Greening the Financial System Programm der Europäischen Investitionsbank (EIB) unterstützt durch die enge Zusammenarbeit mit Zentralbanken unter anderem auch die Ziele des Network for Greening the Financial System (NGFS).

Jochen Flasbarth, Staatsekretär im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: "Für einen wirtschaftlich erfolgreichen klimaneutralen Umbau der Wirtschaft ist der Finanzsektor essentiell. Derzeit fließen weltweit noch hohe Summen in THG-intensive Aktivitäten wie Ölplattformen- oder neue Gasfördersysteme. Investitionen die heute nicht im Einklang mit den Klimazielen stehen, sind zukünftige Risiken für den Finanzmarkt und damit Risiken für die Stabilität der Wirtschaft. Zentralbanken und Aufsichtsbehörden spielen eine wichtige Rolle, diese Risiken zu analysieren, zu adressieren und den Umbau der Wirtschaft im Rahmen ihres Auftrags zu unterstützen. Mit der deutsch-luxemburgischen Kooperation leisten wir einen Beitrag, damit Zentral- und Geschäftsbanken sowie Finanzaufsichtsbehörden dieses Potential ausnutzen."

Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB: "Diese Initiative stärkt die globale grüne Agenda der EU. Mit den Beiträgen von Deutschland und Luxemburg helfen wir Entwicklungs- und Schwellenländern, grüne Finanzierungen voranzubringen – für einen schnelleren Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft." 

Sabine Mauderer, Vorsitzende des NGFS und Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank: "Unser globaler Zusammenschluss von Zentralbanken, das NGFS, hat das Ziel, die finanziellen Risiken des Klimawandels zu verstehen und zu managen. Dazu unterstützen sich die Zentralbanken untereinander und teilen ihre Kenntnisse und Erfahrungen in maßgeschneiderten Trainings. Auch die Bundesbank bietet solche Trainings an. Ich freue mich über die deutsch-luxemburgische Initiative, die die Kompetenzbildung auf breitere Füße stellt!"

Die heutige Vereinbarung stärkt die finanzielle Basis des GFS-Programms. Über dieses Programm arbeitet die EIB mit Behörden und Investoren zusammen, um Klimarisiken wie Dürren, Brände und Überschwemmungen zu bekämpfen und mit Regulierungsmaßnahmen Investitionen in saubere Energie zu lenken. 

Das sogenannte Greening the Financial Systems Programm wird von der Europäischen Investitionsbank (EIB) umgesetzt und wurde ursprünglich von Deutschland über die Internationale Klimaschutz Initiative (IKI) gestartet. Mit dem Einstieg Luxemburgs mit zwei Millionen Euro wird das Programm nun in einen eigenen Fonds überführt und finanziell erweitert. Mit der neuen Fondslösung ist der Weg zum Einstieg weiterer Geber frei. Der Beitrag Luxemburgs unterstreicht den Erfolg des Programms. 

Über das Programm werden Zentralbanken, Finanzaufsichtsbehörden sowie Geschäftsbanken in Entwicklungs- und Schwellenländern dabei unterstützt Klimarisiken besser zu berücksichtigen und zu managen sowie klimaresiliente Finanzsysteme aufzubauen. Das Programm trägt damit nicht nur zum Klimaschutz, sondern auch zur verstärkten Anpassung an den Klimawandel bei. Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden profitieren dabei von Kapazitätsaufbau und technischer Zusammenarbeit beispielsweise in den Bereichen Offenlegung von Klimarisiken, Berechnung von Klimarisiko-Szenarien oder der Durchführung von Klima Stress-Tests. Geschäftsbanken werden dabei unterstützt, den Einfluss des Klimawandels auf ihre Kunden sowie ihre Produkte besser zu verstehen und nachhaltige Finanzierungs- und Beratungsstrategien für eine Ausweitung des grünen Portfolios zu entwickeln. Zentralbanken und Geschäftsbanken wirken als Katalysatoren im Finanzsektor, da sie in vielerlei Verbindung mit der Realwirtschaft stehen. 

Zusätzlich zu Klimazielen, CO2-Bepreisung und anderen klassischen Klimaschutzinstrumenten, ist der Finanzsektor ein entscheidender Wegbereiter bei der Entwicklung einer klimaresilienten und zukunftsorientierten Wirtschaft. Im Pariser Abkommen lautet daher das dritte Langfrist-Ziel (Artikel 2.1c), Finanzflüsse in Einklang mit den Minderungs- und Anpassungszielen zu bringen. Auch Zentralbanken spielen im Rahmen ihrer jeweiligen Mandate eine wichtige Rolle bei der Zielerreichung. Finanzaufsichtsbehörden berücksichtigen die wachsenden Klimarisiken zunehmend in ihren Tätigkeiten und leisten damit einen Beitrag zur Stabilität des Finanzsystems. 

Das NGFS ist ein globales Forum von fast 150 Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden mit dem Ziel, Klima- und Umweltrisiken im Finanzsystem zu adressieren und zu begegnen. Die EIB ist Beobachter im NGFS.

Meldungen Informationen PDF

30. Weltklimakonferenz (COP30)

10. bis 21. November 2025 in Belém

13.11.2025 | Pressemitteilung Nr. 107/25 | Internationales

Meldungen zum Thema

https://www.bundesumweltministerium.de/PM11537
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.