Schneider: "Wir können die Erderhitzung weiter begrenzen"

16.06.2025
Bei den die Zwischenverhandlungen in Bonn werden zahlreiche Themen zur Vorbereitung der COP30 in Brasilien behandelt. Im Fokus steht die Frage, wie das Pariser Weltklimaabkommen gemeinsam international umgesetzt werden kann.

Zwischen Klimafinanzierung und Abkehr von fossiler Energie – UN-Konferenz in Bonn ebnet Weg zur COP30

Am 16. Juni starten in Bonn die Zwischenverhandlungen (SB62) für die diesjährige UN-Klimakonferenz COP30 im brasilianischem Belem. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Pariser Weltklimaabkommen gemeinsam international umgesetzt werden kann. Das UN-Abkommen ist zentral, um die globale Erderhitzung einzudämmen und bei 1,5-Grad zu begrenzen sowie die Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel sicherzustellen. Zentral dafür sind die neuen nationalen Klimapläne für 2035 (National Determined Contribution, NDC), die von allen Ländern spätestens bis September dieses Jahres vorgelegt werden müssen sowie die Umsetzung der Entscheidung zur Finanzierung von Klimaschutz in Entwicklungsländern. Die brasilianische COP-Präsidentschaft will die Konferenz dafür nutzen, um die dafür nötigen Prozesse voranzutreiben und möglichst viele Staaten zur Abgabe ihrer Klimapläne zu bewegen. Für Deutschland und die EU ist es wichtig, weitere Fortschritte zur Verringerung der globalen Treibhausgasemissionen zu erreichen, zum Beispiel indem die globalen Energiewendeziele (globale Verdreifachung Erneuerbare, Verdopplung Energieeffizienz bis 2030 sowie beschleunigte Abkehr von Fossilen) zügig umgesetzt werden und ein globaler Entwaldungsstopp erreicht wird. Zudem wird der Klimaklub zur Dekarbonisierung der Industrie in Bonn tagen und der Bericht von OECD und UNDP zu ökonomischen Chancen ambitionierter Nationaler Klimabeiträge vorgestellt und diskutiert werden.

Bundesklimaschutzminister Carsten Schneider: "Der Klimawandel ist für die gesamte Menschheit, für alle Länder dieser Welt eine der größten Herausforderungen. In den letzten zehn Jahren haben wir gemeinsam gezeigt: Wir können etwas dagegen tun, wir können die Erderhitzung begrenzen. Vor dem Pariser Klimaabkommen lagen die Prognosen der Klimawissenschaften für den globalen Temperaturanstieg zwischen vier und fünf Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Die letzten Szenarien liegen im Mittel bei unter drei Grad – und das in einer Bandbreite, die auch noch die Deckelung auf 1,5 Grad zulässt. Deshalb lautet die Aufgabe jetzt: besser werden, schneller werden. Alle sind aufgerufen, in den kommenden Jahren deutlich nachzulegen. Weltweit sehen wir einen enormen Auftrieb erneuerbarer Energien, wie Wind- und Solarkraft. Insofern können wir uns als internationale Gemeinschaft auch mehr vornehmen. Mein Ziel ist, dass die Europäische Union bis September ihre Pläne vorlegt, wie wir in Europa unseren Klimaschutz verstärken können. Damit können wir andere Länder motivieren, selbst nachzulegen und schaffen die notwendige Investitionssicherheit für die Europäische Wirtschaft. Kluger Klimaschutz ist zugleich die richtige Modernisierungs- und Wachstumsstrategie für unsere Volkswirtschaft, die wir so dringend brauchen. Nicht mehr Klimaschutz gefährdet den Wohlstand, sondern zu wenig."

In Bonn werden zahlreiche Themen zur Vorbereitung der COP30 in Brasilien behandelt. Im Fokus steht auch, wie die notwendigen Umbauprozesse, die mit der Verringerung der Treibhausgase einhergehen, sozial gerecht gestalten werden können. Weiterhin sollen Fortschritte zur Umsetzung des neuen Klimafinanzierungsziels ab 2025 erreicht werden, welches auf der COP29 beschlossen wurde. Wie dies erreicht werden kann, soll unter anderem in einer "Roadmap" bis zur COP30 in Brasilien konkretisiert werden. Dafür ist es notwendig, bisherige Investitionen und Subventionen für fossile Energien in klimafreundliche Investitionen umzulenken, insbesondere in erneuerbare Energien.

Zur Konferenz, die bis zum 26. Juni dauert, werden in den kommenden zwei Wochen circa 6000 Teilnehmende aus aller Welt erwartet, darunter auch zahlreiche Organisationen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Es ist die größte UN-Konferenz, die in Deutschland jährlich stattfindet. Es ist die erste multilaterale Verhandlung zur Umsetzung des Pariser Abkommens seit der Austrittsankündigung der USA.

16.06.2025 | Pressemitteilung Nr. 041/25 | Klimaschutz
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11362
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