Deutschland tritt der "Rio Declaration on Crimes that Affect the Environment" bei

Deutschland verstärkt sein internationales Engagement gegen Umweltkriminalität und schließt sich der "Rio Declaration on Crimes that Affect the Environment" an. Die Erklärung wurde am 4. November 2025 während des "United for Wildlife Summit" und im Vorfeld der COP 30 in Rio de Janeiro verabschiedet – einem Treffen, das von der brasilianischen Regierung und der Royal Foundation des Prince and Princess of Wales organisiert wurde. Mit seiner Unterstützung der Erklärung unterstreicht das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) die umwelt- und sicherheitspolitische Bedeutung von Umweltverbrechen und die Notwendigkeit verstärkter globaler Zusammenarbeit.

Umweltkriminalität hat sich zu einem der profitabelsten Felder der organisierten Kriminalität entwickelt. Laut einer Studie der Weltbank belaufen sich die weltweiten Schäden allein durch illegale Abholzung, illegale Fischerei und illegalen Wildartenhandel jährlich auf ein bis zwei Billionen US-Dollar.

Auch national wird diese Dringlichkeit erkannt: Im Koalitionsvertrag 2025 der Bundesregierung wird Umweltkriminalität als eines der wichtigsten Betätigungsfelder der organisierten Kriminalität benannt.

Die Folgen der Umweltkriminalität reichen über ihre verschärfende Wirkung auf die planetare Dreifachkrise aus Artenaussterben, Klimakrise und Vermüllung hinaus: Indigene und lokale Bevölkerungsgruppen, Umweltschützerinnen und Umweltschützer und zivilgesellschaftliche Akteure werden von kriminellen Netzwerken bedroht, während Ökosysteme unwiederbringlich zerstört und Menschenrechte verletzt werden. Gewinne fließen in kriminelle Netzwerke, schüren Korruption, untergraben staatliche Strukturen und destabilisieren betroffene Regionen. Umweltkriminalität ist damit auch eine Frage globaler Sicherheit, Gerechtigkeit und Stabilität.

Aus diesem Grund setzt sich das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) verstärkt in Zusammenarbeit mit Partnern für eine bessere Vernetzung und Kooperation im Kampf gegen Umweltkriminalität ein: Mit INTERPOL und WWF wurde die "GAIA"-Initiative ins Leben gerufen – ein Fünf-Millionen-Euro-Vorhaben zur Stärkung internationaler Ermittlungskapazitäten im Kampf gegen Umweltkriminalität. GAIA verknüpft Polizeiarbeit und Zivilgesellschaft in einem integrierten Ansatz – mit dem Ziel, kriminelle Netzwerke aufzudecken und der illegalen Zerstörung von Umwelt und Natur Einhalt zu gebieten.

Dieses Vorhaben konnte bereits in einer länderübergreifenden Operation 225 Festnahmen realisieren und mehr als 400 Umweltkriminalitätsfälle aufdecken – darunter 203 Fälle illegalen Holzeinschlags, 138 Fälle von illegalem Wildartenhandel, 26 illegale Fischereiaktivitäten, 23 Fälle illegalen Bergbaus sowie 16 Fälle illegaler Verschmutzung.

Stand: 05.11.2025

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