In Genf läuft vom 5. bis 14. August 2025 eine neue Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen gegen die Vermüllung der Umwelt – einschließlich der Meere – mit Plastik. Die Verhandlungen knüpfen an die im Dezember 2024 geführte fünfte Verhandlungsrunde in Busan/ Korea an, die ohne Einigung zu Ende ging.
In Busan ist deutlich geworden, dass die Mehrheit der Staaten das gemeinsame Ziel verfolgt, die Plastikverschmutzung zu beenden. Die in Busan erreichten Fortschritte wurden in einem von den Staaten angenommenen Vorschlagspapier des Vorsitzenden gesichert. Dieses Dokument dient als Verhandlungsgrundlage in Genf. Der Prozess ist sehr umfassend, alle Themen eines möglichen Abkommens sollen auch in Genf diskutiert werden. Viele Staaten sehen derzeit noch Änderungsbedarf, auch die EU und Deutschland, die ein verbindliches und wirkungsvolles Abkommen erreichen wollen.
Es bleibt eine komplexe Aufgabe, eine Einigung aller Staaten der Erde über die konkreten Maßnahmen zu finden. Plastik ist ein allgegenwärtiges Material, mit einer sehr großen Bandbreite von Anwendungen. Die Länder haben sehr unterschiedliche Interessen: erdölproduzierende Staaten, die den zentralen Rohstoff liefern, Länder mit weit entwickelter Produktion von Primärplastik und Plastikprodukten, Länder mit unzureichendem Abfallmanagement sowie die besonders von Plastikmüll betroffenen Länder wie zum Beispiel Kleine Inselstaaten.

Hintergrund
Die Weltmeere sind überflutet mit Plastik. Die Plastikmüllflut überlastet die Ökosysteme, nicht nur der Meere, sondern auch der Umwelt. Die globale Krise der Plastikvermüllung kann nur gemeinsam in der Weltgemeinschaft gelöst werden. Dafür verhandeln rund 170 Staaten unter dem Dach der Vereinten Nationen. Auch UN-Einrichtungen und internationale Organisationen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Akteure des Privatsektors und Hochschulen nehmen teil. Ziel der Konferenz ist es, dass sich die Weltgemeinschaft auf einen finalen Vertragstext für ein globales Plastikabkommen einigt. Einige Aspekte werden dabei voraussichtlich als Rahmenvereinbarungen formuliert sein, die über die nächsten Jahre mit konkreten Regelungen ausgefüllt werden. Das Abkommen würde erstmals alle Staaten binden, die Vermüllung von Meeren und Umwelt zu beenden. Es schafft damit die Grundlagen für eine gesunde und saubere Umwelt, für uns und die kommenden Generationen.