Interamerikanische Entwicklungsbank kündigt neue Plattform für Netzausbau in Lateinamerika und der Karibik an, Deutschland fördert mit 15 Millionen Euro

13.11.2025
Luftaufnahme einer Solaranlage
Die IDB-Gruppe stellte heute die PTAP vor, eine Initiative, die den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Lateinamerika und der Karibik unterstützt.

Die Inter-American Development Bank Group (Interamerikanische Entwicklungsbank, IDB) gab heute die Einrichtung der Power Transmission Acceleration Platform (PTAP) bekannt, einer regionalen Initiative, die Ländern in Lateinamerika und der Karibik beim Ausbau und bei der Modernisierung ihrer Übertragungsnetze sowie beim Schließen von Infrastrukturlücken helfen soll.

Die Ankündigung folgte einem bilateralen Gespräch zwischen IDB-Präsident Ilan Goldfajn und Staatssekretär Jochen Flasbarth vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Während des Treffens sagte Flasbarth deutsche Unterstützung für die neue Plattform über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) in Höhe von 15 Millionen Euro zu. Davon sind 3 Millionen Euro für die unmittelbare Unterstützung der 16 Länder vorgesehen, die an der Initiative Erneuerbare Energien für Lateinamerika und die Karibik (RELAC) für mindestens 80 Prozent Stromversorgung mit Erneuerbaren bis 2030 beteiligt sind.

"Die Versorgungssicherheit in Lateinamerika und der Karibik ist von mehr als nur der Energieerzeugung abhängig: Es braucht auch ein resilientes und robustes Übertragungsnetz", so Goldfajn. "Mit der Unterstützung aus Deutschland und mit Hilfe der PTAP können die Länder ihre Übertragungsnetze stärken, Investitionen ankurbeln und widerstandsfähigere Energiesysteme aufbauen. Die IDB-Gruppe fungiert hier als Bindeglied. Wir verbinden nationale Bedarfe mit globalem Kapital", so Goldfajn weiter.

"Die Stromnetze sind das Rückgrat der globalen Energiewende. Ohne sie kann das Ziel einer Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 nicht erreicht werden. Gemeinsam mit zentralen Partnern hat Deutschland ein ‚Netzpaket‘ für die COP30 geschnürt. Unsere Kooperation mit der IDB ist ein Teil davon. Als langjähriger Partner Lateinamerikas und der Karibik ist es für Deutschland eine Ehre, sich an der PTAP zu beteiligen, und wir begrüßen die Erklärung der RELAC zu Stromnetzen. Sowohl die PTAP als auch die Erklärung stehen für eine Wende hin zu widerstandsfähigen, dekarbonisierten Energiesystemen. Sie eröffnen neue Chancen für private Unternehmen und stärken die regionale Zusammenarbeit", so Staatssekretär Jochen Flasbarth vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Die PTAP ist eine regionale Plattform, die Länder bei der Modernisierung und dem Ausbau ihrer Stromnetze durch verbesserte Planungs-, Genehmigungs- und Regulierungsverfahren sowie verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen unterstützt. Sie ist darauf ausgelegt, privates Kapital zu bündeln, Projektverzögerungen zu reduzieren und mehr erneuerbare Energie ans Netz zu bringen.

Die offizielle Vorstellung der PTAP im Kreise der Regierungen der Partnerländer sowie der internationalen Institutionen erfolgt am 15. November im Rahmen der COP 30 und wird von drei weiteren wichtigen Ankündigungen flankiert:

  • Die von den RELAC-Mitgliedstaaten unterstützte Erklärung von Belém zu Stromnetzen für schnellere Übertragung und Erhöhung der Speicherkapazität;
  • der Leitbericht "Unlocking the Grid", der Möglichkeiten für die Schließung der Investitionslücke bei Übertragungsnetzwerken aufzeigt, was Berechnungen zufolge eine Verdreifachung der jährlichen Investitionen bis 2035 erfordern würde;
  • und schließlich die Unterstützung der IDB-Gruppe für die bei der COP30 von der Green Grids Initiative ausgegebenen Klimafinanzierungsgrundsätze für Grüne Netze.

Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat die IDB-Gruppe über eine Milliarde US-Dollar für Übertragungsnetzprojekte bereitgestellt und Gesetzesreformen in der gesamten Region unterstützt. Mit der PTAP ist nun eine Plattform hinzugekommen, mit deren Hilfe gezielt Pläne in bankenfinanzierbare Projekte umgewandelt werden können, und welche Prioritäten in der nationalen Energiepolitik mit öffentlichen Gütern auf Regionalebene sowie den globalen Klimazielen verknüpft.

Die Zusage aus Deutschland stärkt die bestehende Partnerschaft mit der IDB-Gruppe im Rahmen der IKI, die seit 2016 mehr als 135 Millionen Euro an Finanzierung für Klima- und Naturschutzprogramme in ganz Lateinamerika und der Karibik bereitgestellt hat. Zu den jüngsten Maßnahmen gehören dabei Investitionen und Reformen in den Bereichen Fiskalpolitik, biologische Vielfalt, Sicherung der Wasserversorgung und nachhaltige Finanzwirtschaft sowie der IKI-LAC Climate Private Sector Mobilisation Fund, ein gemeinsam mit IDB Invest vor einigen Monaten aufgelegter Fonds mit 46 Millionen Euro. Er soll Anreize für privatwirtschaftliche Investitionen in Klimaschutzprojekte zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Region schaffen.

Meldungen Informationen PDF

30. Weltklimakonferenz (COP30)

10. bis 21. November 2025 in Belém

13.11.2025 | Pressemitteilung Nr. 106/25 | Internationales
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11535
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