UN-Konferenz gründet Wissenschaftsrat für Chemikaliensicherheit

21.06.2025
Reagenzgläser und chemische Elemente auf dunkelblauem Hintergund
Chemikalien sind weltweit im Einsatz und finden in Alltagsprodukten wie Kleidung, Spielzeug, elektrischen Geräten oder Kosmetik Verwendung. Je nach Eigenschaft können sie jedoch auch ein Risiko für Mensch und Natur darstellen.

Chemikalien sind weltweit im Einsatz. Sie finden in Alltagsprodukten wie Kleidung, Spielzeug, elektrischen Geräten oder Kosmetik Verwendung. Je nach Eigenschaft können sie jedoch auch Wasser, Luft und Boden belasten und damit ein Risiko für Mensch und Natur darstellen. Um diesen Risiken global zu begegnen, wurde am 20. Juni bei einer internationalen Konferenz auf Einladung des UN-Umweltprogramms UNEP in Uruguay, Punta del Este, ein Weltchemikalienrat gegründet. Das neue Gremium soll nach dem Vorbild des Weltklimarats IPCC und des Weltbiodiversitätsrats IPBES arbeiten.

Die Hauptaufgabe des Rates ist es, aktuelle und wissenschaftlich fundierte Informationen über umwelt- und gesundheitsrelevante Eigenschaften von Chemikalien weltweit zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. Daneben sollen Datenlücken und Forschungsbedarf identifiziert werden als Grundlage für verbesserte Risikobewertung und politische Handlungsoptionen.

Bundesumweltminister Carsten Schneider: "Chemikalien werden weltweit hergestellt und weltweit genutzt. Das hat globale Auswirkungen auf Mensch und Natur. Chemikaliensicherheit lässt sich nicht im Alleingang erreichen. Mit der Gründung des neuen Rates setzt die Weltgemeinschaft ein wichtiges Zeichen für die internationale Umweltpolitik. Der aktuelle Stand der Forschung und ihre Daten müssen international zur Verfügung stehen, um die Herstellung und die Verwendung von Chemikalien sicherer zu machen. Der Weltchemikalienrat wird mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass überall auf der Welt bessere politische Entscheidungen getroffen werden können, zum Schutz von Mensch und Umwelt."

Auf Einladung von UNEP trafen sich Delegierte aus über 100 Staaten und von 37 Beobachterorganisationen vom 15. bis 20. Juni. Dabei wurde auch über die Aufgaben und die Struktur des neuen Gremiums diskutiert, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zusammenarbeiten werden. Eine erste Sitzung ist für 2026 geplant. Mit seiner Arbeit wird der neue Rat auch die Umsetzung des "Global Framework on Chemicals" unterstützen, das 2023 auf der Weltchemikalienkonferenz unter deutscher Präsidentschaft beschlossen wurde.

Weltweit werden laut UN-Umweltprogramm derzeit geschätzt über 40.000 unterschiedliche Chemikalien und chemische Stoffe gehandelt. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bislang jedoch nur 84 den weltweit gültigen Standard zur Klassifikation und Bezeichnung von Chemikalien (Globally Harmonised System of Classification and Labelling of Chemicals – GHS) umgesetzt.

21.06.2025 | Pressemitteilung Nr. 045/25 | Chemikaliensicherheit
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11368
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