Tag der Tropenwälder: Europa stärkt Waldschutz weltweit

14.09.2025
Tropenwälder sind der Lebensraum für mehr als zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten weltweit, produzieren einen wesentlichen Anteil des weltweiten Sauerstoffs und speichern große Mengen Kohlenstoff.

Deutschland unterstützt den globalen Schutz der Wälder - EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte in entscheidender Umsetzungsphase

Tropenwälder sind der Lebensraum für mehr als zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten weltweit, produzieren einen wesentlichen Anteil des weltweiten Sauerstoffs und speichern große Mengen Kohlenstoff. Sie gelten deshalb als Klimaanlage der Welt und sind für uns alle von enormer Bedeutung, da sie regionale und globale Wasser- und Klimasysteme regulieren. Angesichts des fortschreitenden Rückgangs der Wälder - insbesondere in den Tropen - sind wirksame Maßnahmen zum Stopp der Entwaldung nötig. Hierfür setzt sich die Bundesregierung mit zahlreichen Maßnahmen ein. Auf europäischer Ebene regelt die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR), dass Produkte, die auf den EU-Markt gelangen, nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen und die Rechte indigener Völker gewahrt werden.

Bundesumweltminister Carsten Schneider: "Regenwälder in den Tropen sind unersetzlich – für das Klima, für die Artenvielfalt und für Millionen von Menschen weltweit, die direkt von ihnen leben. Wenn in anderen Teilen der Welt der Regenwald verschwindet, dann hat das Folgen für die gesamte Menschheit. Die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte setzt nun einen wichtigen Rahmen: Auf den europäischen Markt sollen nur noch solche Produkte und Rohstoffe gelangen, die nicht auf Kosten der Wälder im globalen Süden gewonnen wurden. Deutschland unterstützt eine faire, wirksame und bürokratiearme Umsetzung – gemeinsam mit Partnern bei uns in Deutschland und in den Herkunftsländern, dazu zählen zum Beispiel Brasilien, Ghana oder Peru."

Klimawandel und Artensterben nehmen weiter zu und führen zu fortschreitender Entwaldung. Waldbrände, Extremwetter und Überschwemmungen verursachen immer größere Schäden – weltweit, in den Tropen wie auch in der EU. Die Bundesregierung will Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft vor diesen Schäden schützen. 

Die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) ist daher ein Meilenstein für den internationalen Wald- und Klimaschutz. Die Verordnung zielt darauf ab, dass in Deutschland verbrauchte Agrarrohstoffe wie Kakao, Soja, Palmöl, Kaffee, Kautschuk und Holz nachhaltig sind. Das ist ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und gleichzeitig eine Investition in unsere Zukunft.

Die EU-Entwaldungsverordnung ist seit 2023 geltendes Gesetz, Ende dieses Jahres steht der Anwendungsbeginn bevor. Eine wirksame und zuverlässige Umsetzung der Entwaldungsverordnung ist essenziell, um Planungssicherheit für Unternehmen zu gewährleisten. Gleichzeitig setzt sich die Bundesregierung für die Vermeidung unnötiger bürokratischer Hürden ein.

Hintergrundinformationen:

Die Verordnung (EU) 2023/1115 über für entwaldungsfreie Produkte
(EUDR) trat am 30. Juni 2023 in Kraft. Ziel ist es, Produkte und Rohstoffe nur noch dann in der EU zuzulassen, wenn sie nachweislich nicht zur Entwaldung oder Waldschädigung beigetragen. Die Verordnung gilt für die Rohstoffe Soja, Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee, Rindfleisch und Kautschuk sowie ausgewählte, aus diesen Rohstoffen hergestellte Produkte.

Kernpunkte der Verordnung sind:

  • Sorgfaltspflicht (Due Diligence): Unternehmen müssen sicherstellen und dokumentieren, dass ihre Produkte entwaldungsfrei sind und aus legalen Quellen stammen.
  • Geolokalisierungspflicht: Für alle betroffenen Produkte ist die Herkunft auf Parzellenebene anzugeben.
  • Marktzugang nur bei Konformität: Produkte dürfen nur dann in Verkehr gebracht oder exportiert werden, wenn sie den Anforderungen der Verordnung entsprechen.
  • Gültigkeit ab 30. Dezember 2025 für Großunternehmen und ab 30. Juni 2026 für kleinere Unternehmen.

Deutschland setzt sich innerhalb der EU besonders dafür ein, dass die Verordnung nicht nur wirksam und ohne unnötig bürokratischen Aufwand, sondern auch sozial gerecht und entwicklungspolitisch verantwortungsvoll umgesetzt wird.

Der Tag der Tropenwälder:

Der Tag der Tropenwälder wurde 1989 vom WWF ins Leben gerufen und wird jährlich am 14. September, dem Geburtstag von Alexander von Humboldt, begangen. Der deutsche Naturforscher war ein Pionier der modernen Ökologie und erkannte früh die globale Verflechtung von Klima, Vegetation und Mensch. Der Aktionstag erinnert daran, wie eng die Zukunft der Tropen mit unserem eigenen Lebensstil verknüpft ist – und dass unser Handeln hier direkte Auswirkungen auf Wälder am anderen Ende der Welt hat.

14.09.2025 | Pressemitteilung Nr. 078/25 | Naturschutz
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11455
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