Rita Schwarzelühr-Sutter hat vier Förderschecks an die Städte Baesweiler und Meerbusch sowie die Stiftung Schloss Dyck und dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach überreicht. Mit Hilfe der Förderung werden konkrete Maßnahmen finanziert, um die Lebensqualität in der Region zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Projekte werden im Rahmen der Förderrichtlinie "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa) vom Bundesumweltministerium mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert.
Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter: "Der Kohleausstieg stellt die Menschen in den einstigen Kohleregionen vor große Veränderungen. Nachhaltiger Strukturwandel gelingt nur, wenn die Menschen vor Ort ihn mitgestalten. Wenn Bürgerinnen und Bürger am Wandel aktiv beteiligt sind, können sie sich auch künftig mit ihrer Region identifizieren. Die vier geförderten Projekte sind dafür überzeugende Beispiele, die zum Nachahmen auffordern. Sie tragen viel dazu bei, die Attraktivität des Rheinischen Reviers zu erhalten und neu auszugestalten."

Baesweiler nutzt Wasser: Für eine ökologische Zukunft
Die Stadt Baesweiler plant ein breit angelegtes Vorhaben, das die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel stärkt und auf Sensibilisierung der Bevölkerung setzt. Vorgesehen sind neue Bäume im öffentlichen Raum, die Neugestaltung klimaresilienter Baumscheiben und so genannter Klimabeete entlang von Straßen und auf Parkplätzen. Im Sport- und Bürgerpark entsteht zudem eine Zisterne, die Regenwasser sammelt und zur Bewässerung des Parks dient. Ergänzend wird eine kommunale Brache mit 20 Obstbäumen bepflanzt. Die Pflege dieser Obstwiese übernehmen Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von Baumpatenschaften, wobei die Ernte allen Menschen in Baesweiler zur Verfügung steht. Besonderen Wert legt das Projekt auf Wissensvermittlung und Beteiligung. Alle Maßnahmen tragen dazu bei, ein attraktives und klimaresilientes Wohnumfeld für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit rund 300.000 Euro.

Grüne Schulhöfe für Meerbusch
In Meerbusch werden insgesamt 7.200 Quadratmeter Fläche entsiegelt, ökologisch vielfältig gestaltet und mit naturnahen Spielelementen ausgestattet. An vier örtlichen Schulen entstehen neue Räume für Begegnung, Spiel und Naturerfahrung. Ergänzend werden außerschulische Umweltbildungsangebote entwickelt, darunter Workshops und Bauwochen, die als "Mitmach-Baustellen" angelegt sind und Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung einbeziehen. Das Projekt hat Modellcharakter: Angesichts zunehmender Hitze- und Starkregenereignisse gewinnt die naturnahe Gestaltung von Schulhofflächen bundesweit an Bedeutung. Die neu gestalteten Schulhöfe sollen den Kindern ein echtes Naturerlebnis schenken, heimischer Flora und Fauna ein Zuhause bieten und für ein angenehmes Mikroklima und eine natürliche Regenwasserversickerung sorgen. Das Projekt erhält rund 2,7 Millionen Euro Förderung durch das Bundesumweltministerium.

Natur erleben im Schlosspark Dyck
Der denkmalgeschützte Schlosspark Dyck ist als eine der bedeutendsten historischen Parkanlagen in Nordrhein-Westfalen ein überregionaler Anziehungspunkt. Mithilfe der KoMoNa-Förderung wird der Park zum Modellort für nachhaltige Entwicklung, Kultur, Denkmalschutz und Umweltbildung. Geplant sind die Renaturierung des Kelzenberger Baches sowie die biodiverse Gestaltung von Park- und Wasserflächen. Ergänzend entstehen neue Bildungs- und Erlebnisangebote: Ein Naturlehrpfad, ein Natur- und Wasserspielplatz am Breitweiher sowie ein "blau-grünes Klassenzimmer" eröffnen Kindern und Jugendlichen praxisnahe Lernmöglichkeiten. Die ökologische Neuausrichtung denkmalgeschützter Parkanlagen ist in Deutschland und Europa ein innovativer Ansatz, der den Erhalt kulturellen Erbes mit Klimaanpassung und nachhaltigem Tourismus verbindet. Das Projekt erhält rund 1,8 Millionen Euro Förderung durch das Bundesumweltministerium.
Innovative Dachbegrünung und Umweltbildung bei Borussia Mönchengladbach
Auf den Nebengebäuden des BORUSSIA-PARKS wird ein Modellprojekt zur Dachbegrünung umgesetzt. Auf insgesamt 1.867 Quadratmetern entstehen Gründächer, die mit einem innovativen Kassetten-System ausgestattet werden. Die neuen Dachflächen kühlen die Umgebung, speichern Regenwasser, verbessern die Luftqualität und schaffen Lebensräume für Pflanzen und Insekten. Zudem entstehen vielfältige Umweltbildungsangebote für Kinder und Jugendliche. Stadionführungen und Mitmach-Angebote machen ökologische Themen für ganz neue Zielgruppen wie Schulklassen und Fußballfans zugänglich, die bisher wenig Berührung mit Natur- und Klimaschutz hatten. Das Projekt hat Vorbildcharakter: Es zeigt, wie nachhaltige Begrünung auch an großen Sportstätten umgesetzt werden kann und verbindet ökologische Maßnahmen mit Bildung und gesellschaftlicher Wirkung. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit insgesamt rund 200.000 Euro.
Das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) richtet sich an Kommunen und andere Akteure wie etwa Hochschulen, Vereine und Unternehmen aus Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Zu den ausgewählten Gebieten gehören das Lausitzer, das Mitteldeutsche und das Rheinische Revier. Insgesamt werden in den drei Revieren bis Ende des Jahres über 100 Modellvorhaben mit einem Volumen von rund 105 Millionen Euro gefördert. Der vierte KoMoNa Förderaufruf ist für Mitte 2026 geplant.