Auf der eintägigen 3. Our Baltic Conference in Stockholm treffen sich heute Vertreterinnen und Vertreter der Umwelt-, Landwirtschafts- und Fischereiministerien der EU-Mitgliedsstaaten im Ostseeraum, Mitglieder des Europäischen Parlaments sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Schwerpunkt ist der Schutz der Ostsee, die durch Überfischung, hohe Nährstoffeinträge, Schadstoffe und vielfältige Nutzungen stark belastet ist. Belastend hinzu kommen die Rekordtemperaturen der Ostsee durch den Klimawandel. Carsten Träger stellt in Stockholm als "Best practice"-Beispiel unter anderem das Sofortprogramm Munitionsaltlasten der Bundesregierung vor. In deutschen Gewässern von Nord- und Ostsee lagern 1,6 Millionen Tonnen Munition aus den Weltkriegen. Die Metallhüllen rosten, der giftige Inhalt wird freigesetzt und schädigt die Meeresumwelt. Deutschland hat - als erster Staat weltweit - 100 Millionen Euro bereitgestellt, um Altmunition im industriellen Maßstab zu bergen und zu vernichten.
Carsten Träger, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesumweltministeriums: "Die Ostsee kennt keine Grenzen. Ihr Schutz gelingt nur durch gute Zusammenarbeit der Anrainerstaaten. In Stockholm sind wir dabei einen wichtigen Schritt vorangekommen. Der Zustand der Ostsee ist prekär, da sind wir uns einig. Die Werkzeuge, um den Zustand zu verbessern, liegen auf dem Tisch. Jetzt liegt es an uns, den Ostseeanrainerstaaten gemeinsam mit den Partnern auf Europäischer Ebene, das vorhandene Regelwerk konsequent umzusetzen. Ein Schwerpunktthema ist und bleibt die starke Eutrophierung, also zu hohe Nährstoffeinträge, in der Ostsee. Mit den aktuellen Düngeregelungen in Deutschland reduzieren wir weiter die Umweltbelastungen durch Stickstoff und Phosphor und stärken das Verursacherprinzip. Wir dürfen mit unseren Anstrengungen hier nicht nachlassen, die Ostsee muss dringend weiter entlastet werden. Dafür haben wir auch das Sofortprogramm Munitionsbergung für die deutsche Nord- und Ostsee in Höhe von 100 Millionen Euro aufgelegt, denn verrottende Altmunition am Meeresgrund setzt Giftstoffe frei, die das Ökosystem Ostsee belasten und sogar in unsere Nahrungskette gelangen können. Mit sogenannten Pilotierungen, also Testbergungen, in deutschen Gewässern der Ostsee haben wir bereits nachweisen können, dass Altmunition aus dem Meer sicher geborgen und an Land gebracht werden kann. Unser Ziel ist es, eine schwimmende Industrieanlage zu entwickeln und zu bauen, mit deren Hilfe aus dem Meer geborgene Altmunition auf See vernichtet werden kann. Zum Schutz der Meeresumwelt und zu unserem eigenen Wohl.“