Bundesumweltminister Carsten Schneider besucht heute und morgen Unternehmen und Organisationen in Rheinland-Pfalz, die bereits erfolgreich Klima- und Umweltschutzlösungen voranbringen und damit wichtige Bereiche unseres Landes modernisieren: vom Elektro-Lkw über ein lokales kommunales Nahwärmenetz, ein Weinbauprojekt mit mehr Artenvielfalt bis hin zum größten zusammenhängenden Chemie-Areal der Welt, wo Lösungen für die Chemie von morgen erprobt werden.
Bundesumweltminister Carsten Schneider: "Mit dieser Reise will ich zeigen: Beim Klimaschutz passiert schon viel mehr als viele denken. Überall im Land gibt es gute Beispiele, die nicht nur das Klima schützen, sondern auch das Leben besser machen. Wenn wir diese Erfolge sichtbar machen, macht das auch wieder mehr Mut, den Kurs selbstbewusst fortzusetzen. Mein Ziel ist, ins Gespräch zu kommen, Gegensätze zu überwinden und Klimaschutz aus der Polarisierung zu holen. Denn diese große Aufgabe gelingt uns nur gemeinsam."
Am Standort von Daimler Truck in Wörth wird Minister Schneider die Produktion von batterieelektrisch betriebenen Lkw sowie die Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw besuchen. Schneider: "Noch vor wenigen Jahren hätte kaum jemand für möglich gehalten, dass große Laster über so weite Strecken elektrisch fahren können. Heute sieht man, dass es funktioniert und auch alltagstauglich ist, Ladezeiten und Pausenzeiten für die Fahrerinnen und Fahrer passen gut zusammen. Jetzt kommt es auf die politischen Rahmenbedingungen an, damit sich die Investition auch für die Spediteure rechnet. In vielen Fällen ist das bereits der Fall, vor allem wenn die Batterien im Depot mit Solarstrom vom Dach geladen werden können. Oder wenn die Lkw so viel fahren, dass die Klima-Rabatte bei der Maut die Mehrkosten bei der Anschaffung ausgleichen."
In Offenbach an der Queich wird sich Minister Schneider über ein Nähwärmenetz informieren, das erneuerbare Energien intelligent kombiniert: Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie. Das System beheizt Neubauten und Bestandsgebäude klimaneutral. Angefangen mit kommunalen Gebäuden wie dem neuen Rathaus, einer Kita, der Feuerwehr und dem Freibad wird auch Wohngebäuden ein Angebot gemacht. Einer der Vorteile: Im Sommer kann das System auch kühlen. Gerade im warmen Oberrheingraben kann das ein enormer Vorteil sein.
In Bad Dürkheim geht es um ein Projekt im Weinbau, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Der Weinbau ist stark von den Klimaveränderungen betroffen. In den Weinbergen werden Maßnahmen erprobt und weiterentwickelt, die die Artenvielfalt erhöhen und mehr Wasser im Weinberg halten.
Am Dienstag wird der Minister zum Abschluss der Tour den BASF-Standort Ludwigshafen besuchen, der mit zahlreichen Vorhaben an der klimaneutralen Zukunft arbeitet: von der Neuinvestition in den Bio-Hub, der fermentierte Biomasse als Basis zur Synthese von Chemikalien nutzt, über die Demonstrationsanlage eines elektrisch beheizten Steamcracker bis zur Synthese von Ammoniak aus erneuerbaren Energien. In Ludwigshafen soll 2027 außerdem die weltweit größte industrielle Wärmepumpe in Betrieb gehen. Diese wird mit bis zu 310 Millionen Euro aus den Klimaschutzverträgen der Bundesregierung gefördert.
Schneider: "Ich besuche bewusst zwei der größten Arbeitgeber der Region, weil mir der Industriestandort wichtig ist. Wir können gemeinsam viel gewinnen, wenn wir hier im Exportland Deutschland zeigen, wie die Modernisierung der Industrie gelingen kann. Denn erfolgreicher Klimaschutz bedeutet auch, unsere Wirtschaft so fit zu machen, dass sie auf den Märkten der Zukunft bestehen kann."