Treffen in Bonn: Klimaclub stärkt internationale Zusammenarbeit für klimaneutrale Industrie

25.06.2025
Betonwerk mit Baumaschinen im Vordergrund
Beim Treffen des Klimaclubs geht es um die Rahmenbedingungen für die globale Dekarbonisierung des Industriesektors sowie Maßnahmen, die zum Aufbau starker Leitmärkte für klimafreundliche Grundstoffe wie grünen Zement beitragen.

Unter deutsch-chilenischem Vorsitz kommen heute die Mitglieder des Klimaclubs am Rande der internationalen Klimaverhandlungen im Bonn zusammen. Bei dem Treffen im Beisein der brasilianischen COP30-Präsidentschaft geht es um die aktuellen Rahmenbedingungen für die globale Dekarbonisierung des Industriesektors sowie Maßnahmen, die zum Aufbau starker Leitmärkte für klimafreundliche Grundstoffe wie grünen Stahl und grünen Zement beitragen können. Die mittlerweile 46 Mitgliedsländer des Klimaklubs wollen hier eine Vorreiterrolle einnehmen.

Aktuelles Ziel ist es, die Berichtsanforderungen für Unternehmen im Kontext von CO2-Bepreisung und weiteren Klimaschutzmaßnahmen international anzugleichen und deutlich zu vereinfachen. Hierfür soll die Erfassung von Emissionen im Industriesektor besser abgestimmt werden, aufbauend auf Vorarbeiten der OECD im Rahmen des Inclusive Forum on Carbon Mitigation Approaches (IFCMA), um gemeinsame Kernelemente von Reporting-Systemen (sogenannte MRV-Systeme: Measurement, Reporting, Verification) zu entwickeln. Weiter fortgesetzt wird zudem die Entwicklung gemeinsamer Leitlinien zum Schutz vor Carbon Leakage.

In den letzten Monaten kam es durch die Arbeit des Klimaklubs zu wichtigen Fortschritten: Eine hochrangige Gruppe internationaler, renommierter Ökonominnen und Ökonomen und Klimaschutzexperten und -expertinnen wird zukünftig das Gremium beraten. Sie wird auf der COP30 Empfehlungen für konkrete Politikinstrumenten für eine beschleunigte industrielle Dekarbonisierung aussprechen.

Die Global Matchmaking Platform (GMP) hat sich seit ihrem Start auf der COP29 als zentrales Unterstützungsinstrument des Klimaclubs für Schwellen- und Entwicklungsländer etabliert. Sie vermittelt maßgeschneiderte Hilfe zur Dekarbonisierung emissionsintensiver Industrien, etwa durch die Verbesserung nationaler Klimabeiträge (NDCs), den Aufbau robuster MRV-Systeme, Dekarbonisierungsfahrpläne für Stahl und Zement sowie geeigneter Finanzierungsmechanismen. Dazu gehören Forschungsarbeiten zur Ermittlung geeigneter Abfallarten als alternative Brennstoffe in der Zementindustrie, die Entwicklung sektorspezifischer Maßnahmen als Teil des NDC 3.0 und die Entwicklung von Dekarbonisierungspfaden für energieintensive Industrien. Zu den Ländern, die Unterstützung erhalten, gehören Argentinien, Chile, Kambodscha, Kolumbien, Ägypten, Indonesien, Kenia, Marokko, die Türkei und die Ukraine. Mit einem wachsenden Partnernetzwerk erleichtert die GMP den Zugang zu technischer und finanzieller Hilfe und stärkt die Umsetzung ambitionierter Klimaziele.

Der Klimaclub ist ein Forum von mittlerweile 46 Mitgliedsstaaten und vereint ambitionierte Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer, um zentrale Weichenstellungen an der Schnittstelle von Klimaschutz, wirtschaftlichem Wachstum und Industriepolitik für resiliente und kohlenstoffarme Produktionsprozesse zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.

25.06.2025 | Pressemitteilung Nr. 050/25 | Wirtschaft
https://www.bundesumweltministerium.de/PM11379
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