Wie engagiert sich das BMUKN für den Naturschutz?
Wandernde Tierarten wie Zugvögel oder Fledermäuse, das Weltnaturerbe Wattenmeer oder der Amazonas-Regenwald sind nur einige Beispiele dafür, dass Natur nicht an Ländergrenzen Halt macht. Sie national, auf europäischer Ebene sowie international gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern zu schützen und wiederherzustellen ist daher unser größtes Ziel. Das Bundesumweltministerium engagiert sich unter anderem für folgende Themen und Projekte über Grenzen hinweg:
International/Europa
EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 – Mehr Raum für die Natur in unserem Leben

Die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 zielt darauf, die biologische Vielfalt in Europa bis 2030 auf den Weg der Erholung zu bringen. Unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft verabschiedeten die EU-Mitgliedstaaten im Herbst 2020 Ratsschlussfolgerungen zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030. Darin unterstützten sie die Ziele der Strategie.
Wilderei und illegaler Wildtierhandel

Wilderei und illegaler Wildtierhandel bedrohen nicht nur die Existenz von unzähligen Arten. Sie können auch das Auftreten von Infektionskrankheiten begünstigen, wenn Wildtiere zum Verzehr angeboten werden. Das zeigte eindrücklich die Corona-Pandemie. Das BMUKN setzt sich auf allen Ebenen – von konkreten Projekten bis zu internationalen Verhandlungen – dafür ein, dass Wilderei und der illegale Wildtierhandel entlang der gesamten Handelskette bekämpft werden.
Umsetzung internationaler Ziele für den Schutz der biologischen Vielfalt

1992 wurde das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) beschlossen. Es zielt darauf ab, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte beim Umgang mit biologischer Vielfalt in Einklang zu bringen. 2022 haben 196 Staaten bei der 15. Vertragsstaatenkonferenz der CBD den Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal verabschiedet. Diese Vereinbarung soll eine Trendwende einläuten: Von der Zerstörung hin zur Wiederherstellung der Natur. Bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden. Das BMUKN setzt sich gemeinsam mit seinen europäischen und internationalen Partner*innen für seine Umsetzung ein. Neben politischen Prozessen der CBD fördert das BMUKN über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) globale Initiativen und Projekte zu Schutz, Wiederherstellung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität weltweit.
Der Mensch und die Biosphäre (MAB) – schützen und nachhaltig wirtschaften in Modellregionen der UNESCO

Die 17 deutschen UNESCO-Biosphärenreservate sind im Weltnetz von mehr als 750 Modellregionen der UNESCO global anerkannt und Vorreiter für nachhaltige Entwicklung. Deutschland – vertreten durch BMUKN und BfN – unterstützt weltweit die Einrichtung neuer UNESCO-Biosphärenreservate in Transformations- und Entwicklungsländern, insbesondere im südlichen Afrika.
UN-Dekade Ecosystem Restoration 2021-2030

Die "UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen" 2021 bis 2030 will den Trend der weltweiten Degradierung von Ökosystemen umkehren und wird durch die Vereinten-Nationen-Organisationen UNEP und FAO konzeptionell umgesetzt. Mit Unterstützung des BMUKN und gemeinsam mit der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) wird eine breite Öffentlichkeit informiert und für eine Mitarbeit gewonnen. Ausgewählte Projekte von besonderer Strahlkraft werden national ausgezeichnet und auf internationaler Ebene Wiederherstellungsvorhaben ("World Restoration Flagships") gefördert.
Bonn Challenge

Die "Bonn Challenge " verfolgt das Ziel, 350 Million Hektar Wald bis 2030 wiederherzustellen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Seit 2011 sind wichtige Erfahrungen mit dem Wiederaufbau von Wäldern gemacht worden Aktuell haben mehr als 70 Unterzeichner aus über 60 Ländern Selbstverpflichtungen zur Wiederherstellung von Wäldern und waldreichen Landschaften auf über 210 Millionen Hektar eingereicht.
National
Nationaler Wiederherstellungsplan
Die Europäische Union hat als ihren Beitrag zur Erreichung der internationalen Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt im Jahr 2024 ein Naturwiederherstellungsgesetz erlassen. Dies verpflichtet Deutschland bis 2027 zur Erreichung der Ziele der Wiederherstellung gesunder Ökosysteme einen Nationalen Wiederherstellungsplan zu erstellen und zu veröffentlichen. Mit diesem werden für alle wesentlichen Lebensräume der Gesamtlandschaft (Stadt, Wald, Flüsse und Auen, Küsten, Meere, Moore usw.) und die damit verbundene Arten Maßnahmen zur Naturwiederherstellung dargelegt und ergriffen. Der Plan wird gemeinsam von Bund und Ländern aufgestellt und umgesetzt, er will natürliche Systeme in gutem Zustand erhalten und trägt so auch zur Krisenvorsorge für Dürren, Hochwasser und Bodenerosion und zur Ernährungssicherung durch die Landwirtschaft bei.
Grünes Band

Das "Grüne Band" zeichnet sich durch einen besonderen Reichtum an gefährdeten Arten und Lebensräumen aus und konnte entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens als national bedeutender Biotopverbund entwickelt werden. Im Rahmen des mit den Ländern begonnenen Prozesses zu einer möglichen gesamthaften Sicherung des Grünen Bandes in Deutschland haben ThüringenSachsen-Anhalt, Brandenburg und Hessen die ersten großflächigen "Nationalen Naturmonumente" entlang des Grünen Bandes ausgewiesen.
Nationales Naturerbe

Das "Nationale Naturerbe" ist eine herausragende Initiative des Bundes, bei der bundeseigene Flächen unentgeltlich an die Länder, an Naturschutzorganisationen –sowie Stiftungen übertragen werden, die künftig für die Pflege und Entwicklung der Flächen zum Schutze der Natur verantwortlich sind. Auf einem Teil des Naturerbes übernimmt der Bund selbst die Naturschutzaufgaben. Bislang konnten so rund 164.000 Hektar Naturerbe-Flächen für die Natur gesichert werden.
Aktuelle Highlights im Bereich Nationalparke
Seit der Ausweisung des ersten deutschen Nationalparks Bayerischer Wald im Jahr 1970 gibt es mittlerweile neben den Biosphärenreservaten und Naturparken insgesamt 16 Nationalparke als Teil der 138 Nationalen Naturlandschaften Deutschlands. Oberstes Schutzziel der deutschen Nationalparke ist die Gewährleistung einer ungestörten Dynamik der Naturprozesse, hier darf Natur wieder Natur sein.
Weltnaturerbe Wattenmeer

Gemeinsam soll das Weltnaturerbe Wattenmeer geschützt und erhalten werden. Unter deutscher Präsidentschaft in der trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden gilt es die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Akteuren zum Wohle des Ökosystems Wattenmeer und der Menschen in der Region weiter fortzuentwickeln und zu stärken.
Förderprogramm Auen im Bundesprogramm "Blaues Band"

Mit dem "Förderprogramm Auen" fördert das Bundesumweltministerium die naturnahe Entwicklung von Auen entlang der Bundeswasserstraßen im Rahmen des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland. Mit diesem Bundesprogramm soll gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium bis 2050 ein Biotopverbund von nationaler Bedeutung geschaffen werden.
Masterplan Stadtnatur

Das Ziel des Masterplans Stadtnatur ist es, die Arten- und Biotopvielfalt in unseren Städten zu erhöhen. Er enthält 26 Maßnahmen zur Unterstützung der Kommunen, die unter anderem rahmengebende rechtliche Anpassungen, die Verbesserung der Förderung im Hinblick auf die Erhaltung und Entwicklung von Stadtnatur, innovative Formate der Öffentlichkeitsarbeit sowie die Erprobung neuer Ansätze und die Entwicklung von Arbeitshilfen für lokale Akteure umfassen.
Aktionsprogramm Insektenschutz

Mit dem "Aktionsprogramm Insektenschutz" hat die Bundesregierung auf Initiative des Bundesumweltministeriums den bisher umfangreichsten Maßnahmenkatalog zum Schutz von Insekten und ihrer Artenvielfalt vorgelegt. Mit diesem Aktionsprogramm soll der Insektenrückgang effektiv verlangsamt beziehungsweise gestoppt werden.
Wildnisfonds

Das BMUKN stellt einen Wildnisfonds zur Verfügung mit dem Ziel, die Länder bei der Umsetzung des Zwei-Prozent-Ziels Wildnis zu unterstützen. Für die Sicherung von neuen Wildnisgebieten stehen jährlich Mittel im Rahmen des Bundesnaturschutzfonds zur Verfügung.
Weltnaturerbe Buchenwälder

Fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland sind seit 2011 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Buchenwälder. Seit 2011 sind noch weitere europäische Buchenwaldgebiete zum Welterbe hinzugekommen. Die gemeinsame UNESCO-Welterbestätte heißt jetzt "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas".